Auf der Suche nach Inspiration

Hier möchte ich euch mal so ein paar Gedanken von mir mitteilen. Nennen wir es mal eine Geschichte. Auch ich zweifle mal an mir selbst und bin auf der Such nach Inspiration. Manchmal ist es einfacher als mancher glaubt. Schreiben kommt von schreiben, sagte mein Lehrer damals, also schreibe ich. Ich will hoffen euch gefällt meine kleine Geschichte.

Erinnerungen

Angeltag 4Wir haben Pfingsten und viele Karpfenangler sind beim Fischen. Es ist auch meine größte Leidenschaft, allerdings nicht mehr so intensiv wie früher. Hin und wieder braucht man eine Pause um sich zu sammeln. Die jahrelangen Eindrücke, welche man am Wasser gesammelt hat, zu verarbeiten. Das gelingt sehr gut mit schreiben. Meine Festplatte ist voll mit Fotos und Berichten, alles Erinnerungen an wunderschöne Zeiten am Wasser, an Freundschaften, an tiefgehenden Erlebnissen mit großen und schönen Fangerfolgen. Aber was davon bleibt ? Genau! Nur die Erinnerung, von welcher wir ein Leben lang zehren können. Aber nur wenn wir es zulassen können. In unserm Leben änder sich so viel. So auch in meinem. Alles wir schneller und manchmal denke ich auch komplizierter.

Alles ändert sich

Angeltag 5Die Dinge ändern sich ständig, ich beobachte die jüngere Generation mit sehr viel Freude, aber auch etwas Sorge. Viele von Ihnen streben in erster Linie große Fangerfolge am Wasser an, die Sie dann sehr gern mit Bandmaß und Waage bestätigen wollen. Daraus entsteht ein natürlicher Wettstreit  unter ihnen, der unter bestimmten Umständen Neid und Missgunst erzeugen kann wenn niemand darauf achtet. Leider wird es in der Szene immer noch vorgelebt, genau von sogenannten „Vorbildern“, die jeden Fang mit Gewicht oder Länge sowie dem Fanggewässer, in Foren und sozialen Netzwerken öffentlich preisgeben. Aber viele junge Angler legen auch ein sehr achtsames und bewusstes Verhalten beim Angeln an den Tag und nehmen dabei wirklich viel Rücksicht auf die Natur. Persönlich habe ich das Glück, einige von Ihnen zu kennen und darauf bin ich sehr stolz. Einer von Ihnen verbringt gerade einige Tage mit seinem Opa bei einem Jugendfischen an der Sieg in Rheinland Pfalz, meiner Heimat. Auch dies war mein erstes Angelgewässer wo ich viele Erfahrungen sammeln konnte.

Der Sohn von einem guten Freund, gerade achtzehn Jahre jung, fährt fast jeden Tag nach der Ausbildung mit dem Rad an das Vereinsgewässer. Er fährt das Ufer entlang und schaut nach dem Rechten oder Auffälligkeiten. Und das ohne Angelrute oder die Absicht zu angeln. Es gibt Sie also, die neue, achtsame, aufstrebende Generation. Irgendwie erinnert er mich an mich selbst. Mir war es immer wichtig die nähe zum Wasser zu spüren. Kurz noch ein plauderchen mit neuen oder bekannten Anglern mach usw. Wir müssen auch nicht immer Angeln um die Natur zu genießen. Jeder Atemzug gibt dir neue Energie. Wenn ich morgens das Haus verlasse, spüre ich das sofort und erst recht beim Karpfenangeln.

Seit geraumer Zeit beschäftige ich mich sehr viel mit dem Thema Aufmerksamkeit und Achtsamkeit. Ich haben anhand einiger persönlichen Studien festgestellt, wie wichtig Achtsamkeit für unser Leben und unsere Gesundheit ist. Um dies auch gut für sich zu nutzen, muss man erst mal genau wissen, was Achtsamkeit bzw. Aufmerksamkeit bedeutet.
Eine kleine Geschichte dazu die ich im Netz gefunden habe:

Ein Mann wurde einmal gefragt, warum er trotz seiner vielen Beschäftigungen immer so glücklich sein könne.
Er sagte: „Wenn ich stehe, dann stehe ich, wenn ich gehe, dann gehe ich, wenn ich sitze, dann sitze ich, wenn ich esse, dann esse ich, wenn ich liebe, dann liebe ich …“
Dann fielen ihm die Fragesteller ins Wort und sagten:
„Das tun wir auch, aber was machst Du darüber hinaus?“
Er sagte wiederum:
„Wenn ich stehe, dann stehe ich, wenn ich gehe, dann gehe ich, wenn ich … “
Wieder sagten die Leute:
„Aber das tun wir doch auch!“
Er aber sagte zu ihnen:
„Nein -wenn ihr sitzt, dann steht ihr schon, wenn ihr steht, dann lauft ihr schon,
wenn ihr lauft, dann seid ihr schon am Ziel.“

Es bedeutet also konkret: Im Jetzt zu bleiben, den Moment umfassend zu erleben und im Idealfall zu genießen, ohne irgendeine Art von Bewertung. Das Ziel soll sein: störende und belastende Gefühle und Gedanken auszublenden. Es besitzt eine durchaus heilende Wirkung. Man muss es allerdings üben. Achtsamkeit kann man erlernen und es ist gar nicht so schwer wie mancher meint.

Ich selbst versuche mit dieser kleinen Geschichte eine Brücke zum Fischen zu schlagen. Mit einer erhöhten Achtsamkeit kann man nicht nur erfolgreicher sein, sondern auch glücklicher, weil man den Moment intensiver erlebt. Der Fangerfolg kommt dann oft von ganz allein. Wir machen uns einfach zu viel Stress und setzen uns schon vor dem Fischen unter druck.

Beispiele

Angeltag 4Sprich, Achtsamkeit bei: Herstellung und Kauf des Futters, oder der Köder, Location, Ordnung und Sauberkeit, Füttern, Auf und Ab-bauen des Tackles, Ausbringen bzw. Auswerfen des Köders, Versorgung des Fangs, beim Fotografieren, bei der Unterhaltung mit Freunden, bei der Auswertung, des Angeltages, also schlichtweg bei allen Dingen des Angelalltags.

Für viele mag dies eine Selbstverständlichkeit sein, für andere purer Blödsinn. Aber ich musste es erst erlernen, da ich viele Jahre sehr unachtsam war. Heute tut es mir gut und ich genieße jede Minute am Wasser sehr intensiv. Ohne mich dabei unter irgendwelchen Druck setzten zu müssen oder Erwartungen zu erfüllen. Ich möchte noch ein schönes und langes leben genießen und meine gesammelten Erfahrungen an euch und meine Kinder weitergeben.

Wir können nur entspannt fischen und glücklich sein, wenn wir auch frei im Kopf und im Herzen sind.

In diesem Sinne! Alles wird gut.

Euer Giuseppe von Carphunter Germany